BÖSES UND LEID

Warum gibt es Böses und Leid?
Seitdem es Menschen gibt, die Schmerz, Leid und Unglück erfahren, müssen sie mit diesem Dilemma fertig werden: Entweder ist Gott allmächtig, und er liebt uns nicht, oder er liebt uns und ist nicht allmächtig.

Wenn Gott existiert, und wenn er Liebe ist, wie die Christen sagen warum gibt es dann Leid und Schmerz?


Ein Gott, der uns Böses will?
Wir alle sind schon einmal mit Unglück und Leid konfrontiert worden; Tod Krankheit und Schmerz, bei uns selbst, aber auch bei jenen die wir lieben. Wir alle kennen die unglaubliche Fähigkeit des Menschen, anderen Leid zuzufügen. Der Brudermord bei dem Kain Abel tötete, die Schoah, die Völkemorde ind Ruanda und Darfgur – das sind alles grauenvolle Beispiele dafür, wie „ein Mensch seine Macht über den anderen Menschen dazu benutzte, diesem zu schaden“ (Kohelet 8.9). Und immer wieder fragen wir uns: Wenn Gott existiert, warum passiert dann dieses schreckliche Leid? Es ist die Frage, die jeder von uns kennt.


Gott hält sich verborgen
Warum nur lässt Gott das zu? Das ist eine viel gestellte Frage, und die Antwort ist schwierig. Gott liebt jeden von uns wie sein eigenes Kind. Deshalb schenkt er uns das, was den Menschen von allen anderen Lebewesen unterscheidet und Gottes kostbarste Gabe ist: die Freiheit. Gott gibt uns die Möglichkeit, uns für das Gute oder das Böse, für ihn oder gegen ihn zu entscheiden. Da bringt es mit sich, dass Menschen ihre Freiheit dazu nutzen, um anderen zu schaden. Aber was ist mit den zahlreichen Naturkatastrophen? Tatsächlich denken wir, dass Gott uns die Welt geschenkt und überlassen hat und nun eben nicht mehr eingreift. Die Idee der Freiheit ist umfassend und kann nicht mal hier oder mal da durchbrochen werden. So gesehen, ist Leid die Konsequenz unserer Mündigkeit. Diese Antworten stellen einen nicht zufrieden, wenn man mit Schicksalsschlägen konfrontiert wird oder an das Elend vieler Millionen Menschen denkt. Aber wie sagte Friedrich Hölderlin: „Gott schafft die Welt, wie das Meer die Kontinente; indem er sich zurückzieht.“

Gott – mit uns gegen Unglück und Tod
Gott gibt in Jesus Christus seine Macht auf und kommt in unsere Mitte. Zu Beginn der Evangelien erfahren wir in dem Bericht über die Versuchungen in der Wüste, dass Jesus die Herrschaft und die Macht, wie sie Menschen definieren, ablehnt. Am Ende begibt er sich auf den Leidensweg. Jesus hat unser Menschsein in allem erlebt. Er hat sich auf unsere Seite gestellt – auch in Unglück, Schmerz und Tod. Aber die Evangelien enden nicht mit dem Tod Christi am Kreuz. Sein Tod stellt die Brücke zum Leben dar. Der Verzicht auf die göttliche Macht und der Weg über die menschliche Schwäche führen zur „Macht seiner Auferstehung“ (Phil. 3.10) Sie führen zur Macht Christi, uns das ewige Leben zu verheißen. So ist Jesus bis heute auf unserer Seite gegen Unglück und Tod.


Was sagen, wenn das Unglück bleibt?
Es gibt Phasen in unserem Leben, in denen wir das Gefühl haben, dass das Unglück zum Alltag gehört und Momente des Glücks die Ausnahme darstellen! Schauen wir uns Maria am Fuße des Kreuzes an: „Sie hielt sich aufrecht, die Mutter der Schmerzen“ Schweigsam. Stellen wir uns vor, wie sie ihrem Sohn Trost spendet! Sie schweigt, aber „sie denkt über all diese Sachen in ihrem Herzen nach“. Sie hat Jesus schreien hören: „Mein Gott, mein Gott warum hat du mich verlassen?“ Warum sollte sie in ihrem Herzen nicht dieselben Worte wiederholen? Warum sollte sie sich nicht beim Herrn beklagen? Das gilt auch für Sie! Hören Sie zu, was derjenige sagt, der unglücklich ist. Wenn er sich über Gott beschwert, verteidigen Sie Gott nicht. Ergreifen sie lieber Partei für den Unglücklichen. Seien Sie bei ihm in seinem Schmerz. Und wenn Sie können machen Sie ihm Hoffnung.

Gebet an den Gott des Lebens

Herr, wir wissen: Deine Gedanken sind nicht unsere Gedanken, und dein Blick ist unendlich weiter als unserer.
Aber wir glauben auch, dass du mit uns bist: Mit uns gegen den Tod, mit uns für das Leben.

Über Jesus Christus, deinen geliebten Sohn, hast du mit uns eine unzerstörbare Allianz geschlossen, und du willst,
dass seine Auferstehung 
der Beginn der unseren ist.

Was du versprochen hast, wird der Tod nicht wieder zunichte machen. Nein, es ist nicht der Tod der uns ruft,
sondern es 
sind deine Worte, du, der Lebendige, du, der mit uns gegen den Tod ist,
du, der mit uns für das Leben ist, du, der will, dass wir mit dir sind.

Gesegnet seist du, unser Vater!

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